Begrünung

Wildblumenmischung zur Begrünung der Rebgassen,
Vorgewende und Saumbereiche

Artenreiche und blütenbunte Begrünung im Weinberg zu entwickeln und zu erhalten, ist eine Herausforderung. Welche Pflanzen sind bei den jeweiligen regionalen und lokalen Gegebenheiten (Boden, Klima) und der erforderlichen Bewirtschaftung für eine Begrünung im und um den Weinberg geeignet?

Mit unseren Untersuchungen, in die eine große Zahl von Weinbergen unserer Modellbetriebe einbezogen sind, wollen wir Wildblumenmischung für die jeweilige Region unter Berücksichtigung des Klimas und der Böden entwickeln. Hierdurch wird es möglich, eine standorttypische, artenreiche Vegetation nicht nur kurzfristig herzustellen, sondern auch längerfristig zu etablieren. Gleichzeitig werden die Bewirtschaftungsmaßnahmen und -techniken identifiziert, die in diesem Kontext besonders unterstützend wirken.

Es soll außerdem untersucht werden, ob eine artenreiche Gassenbegrünung auch zur Förderung von Populationen von Zielarten und der Diversität unterschiedlicher, für die Weinberglandschaft repräsentativer Tiergruppen beitragen kann (siehe Monitoring). Ein besonders starker Einfluss von Wildblumenmischung wird dabei für Arthropoden, wie zum Beispiel Insekten und Spinnen, erwartet.

Für diese Untersuchungen werden in ausgewählten Weinbergen der Modellbetriebe verschiedene Wildblumenmischung auf Basis von Saatgut heimischer Wildpflanzen regionaler Herkunft (Regio-Saatgut) erprobt. Die ausgewählten Pflanzenarten unterscheiden sich bezüglich ihrer Ansprüche an die Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit sowie in ihrer Toleranz gegenüber mechanischer Belastung:

Übersicht AmBiTo-Wildblumenmischung

Wir untersuchen vier Varianten von Wildblumenmischung, drei bestehen aus mehrjährigen und eine Mischung aus überwiegend einjährigen Arten. Die Wildblumenmischung (WBM1-3) mit mehrjährigen Arten haben einen gemeinsamen Bestand an Pflanzenarten (Basisarten). Die Basisarten werden mit zusätzlichen Arten ergänzt, die an spezielle Umweltbedingungen angepasst sind, um die unterschiedlichen Standortbedingungen in den Weinbergen zu berücksichtigen.

Neben der Erprobung unterschiedlicher Wildblumenmischung werden auch Fragen zum optimalen Aussaatzeitpunkt untersucht. Hierfür werden alle Wildblumenmischung sowohl im Herbst als auch im Frühjahr ausgesät. Für die Herbstaussaat werden die Wildblumenmischung mit einer Winterbegrünung kombiniert ausgebracht. Bei der Frühjahrsaussaat folgt die Ausbringung der Wildblumenmischung nach Umbruch der Winterbegrünung im Frühjahr.

WBM1 wurde für frische, nährstoffreiche Standorte konzipiert.

WBM2 wurde für trockene, nährstoffarme Standorte entwickelt.

WBM3 ist am besten für mechanisch stärker beanspruchte Gassen geeignet.

WBM4 besteht vornehmlich aus einjährigen Pflanzenarten. Diese wird in Weinbergen erprobt, bei denen aufgrund von zu starker Trockenheit eine dauerhafte Begrünung in den Sommermonaten nicht möglich ist.

Für Böden mit hohem Kalkgehalt gibt es jede mehrjährige Wildblumenmischung zudem noch in einer Variante mit besonders kalkliebenden Arten (WBM-K).